Taped
Risse im Faserverbund sind relativ einfach zu flicken. Auf der Außenhaut werden die Risse mit Klebeband möglichst passend zusammen gezogen. Dann klebt man von innen einige Gewebeflicken, die den Riss überbrücken. Außen kann man danach schleifen und mit Spachtelmasse Unebenheiten beseitigen. In einem letzten Schritt wird der Bereich neu lackiert.
Hier hatte der LKW allerdings ein 7x5cm großes Loch in die Karosserie gerissen, das sich nicht einfach zukleistern ließ. Die erste Idee war, eine möglichst originalgetreue Form zu fertigen, die als Laminatstütze dienen könnte. Dieser Ansatz hätte viel Arbeit, Geschick und mehrere Arbeitsgänge benötigt.
Einfacher wäre die Fertigung einer Schablone durch die Abformung eines intakten SL-Hubbels. So suchte und fand ich in der näheren Umgebung einen mutigen SL-Besitzer, der mich eine thermoplastische Platte an seinen MK-3 anformen ließ.
Das Ergebnis war wie erwartet noch verbesserungsfähig. Die Wandstärke am Loch beträgt ca. 0,64mm, so dass die Übergänge des Flickens an den Rändern sichtbar wurden.
Auch an den Rissen ergaben sich Unebenheiten, obwohl die Spalte ausgefräst waren. Auf dem Karbon-Köper hatte der Hersteller anscheinend ein weitmaschiges Aramid-Gewebe gelegt, das an den Schnitten ausfaserte.
Die eigenständige Ästhetik der “Verletzungen” findet Aufmerksamkeit.
Die Brüche am Deckel und der Haube waren überraschend viele.