Tilt
… oder schneller als die Feuerwehr.
Auf dem Rheindamm kann man bei Schlechtwetter schnell unterwegs sein, wenn keine Ausflügler und Spaziergänger den Weg bevölkern. Beim Hochwasser Ende Januar befuhren einige Deichwachen den Wirtschaftsweg, wie jener LKW der Freiwilligen Feuerwehr, dem ich satte drei Kilometer folgen musste. Er füllte das Asphaltband gänzlich aus, so dass kein Vorbeikommen möglich war. Bei maximal 25 km/h versuchte ich immer wieder mich bemerkbar zu machen, mal im linken mal im rechten Rückspiegel. Trotzdem passierte der Fahrer sämtliche Ausweichbuchten und Weggabeln, ohne mal zur Seite zu fahren.
Endlich, nach einer Ewigkeit, fuhr er rechts heran und blieb stehen. Vorsichtig fuhr ich heran und wollte links passieren, als er unvermittelt anfuhr und vor mir einscherte. Obwohl ich sofort bremste, stand ich nun direkt hinter ihm. Und auch der LKW blieb stehen. Grund war eine entgegenkommende Feuerwehr Deichwache. Es kam, was kommen musste. Das weiße Rückfahrlicht ging an und die rote Tonnenlast fuhr auf mich zu. Trotz sofortigem Stimmband zerstörenden Schreien war kein Entkommen.
Der Nummerschildhalter drückte sich Zentimeter für Zentimeter zuerst durch das makellose Gelcoat und dann in die wohlgeformten Karbonhubbel. Mein Brüllen ließ den Unhold glücklicherweise Einhalt gewähren.
Zur augenscheinlichen Zerstörung des Frontbereichs kamen zusätzlich mehrere Brüche der Haube. Mein Körper hatte anscheinend ein Fluchtprogramm gestartet. Dieses hatte die verriegelte Haube geöffnet und gegen die LKW-Ladeplanke aufgeschlagen.
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